Startplatz Brandkogel (SO/W); 825 MSL
GPS: 47°56″16’N 14°20″00’E
Startplatz Herndleck (NO)
GPS: 47°55″43’N 14°19″40’E
Ein Startplatz sehr nahe der Straße gelegen (50 Höhenmeter sollte unser Kreislauf schon noch packen) mit mäßig geneigter Wiese, bietet uns bestes Gelände für ausreichend kontrollierte Startmanöver und verzeiht peinliche Startabbrüche. Der geübte Flieger findet dort auch optimale Hanglandebedingungen vor. (Talwind beachten!)
Thermik
Bis ca. 13:00 Uhr, aufgrund der Sonneneinstrahlung also eher vormittags, empfiehlt sich der Südoststart. Oft unmittelbar nach dem Start heben uns bereits die ersten thermischen Aufwindströmungen in die von uns so geliebte Richtung- nach Oben natürlich. Der sicherste Bart steht am Grat Richtung Wetterkreuz. Ein- bis zweihundert Meter überhöht erreicht man dann bereits das thermisch aktivere Trattenbachtal.
Nachmittags ab ca. 14:00 Uhr treffen wir nordseitig auf Hangaufwind und ergiebige Thermik. Startet man SO, so gelangt man über den nach Osten abfallenden Rücken (Lee-Turbulenzen beachten!) auf die nachmittags angenehm dynamisch-thermische Nordseite des Brandkogels.
Wind
Bei dynamischem Hangaufwind (ohne Thermik, zB. im Winter oder bei geschlossener Bewölkung) ist dieser Startplatz besonders geeignet bei Ost- bis Südwind. Oft ist bei Wind aus östlicher Richtung abends weit vom Hang entfernt butterweiche milde “Magic-Air” Abendthermik zu genießen. Sozusagen fliegen, genießen und träumen.
Gefahren
Bei Windrichtungen aus West und Nord ist mit Leeturbulenzen zu rechnen. Besonders wenn man sich am Nachmittag südseitig dem Grat nähert um auf die Nordseite des Berges zu wechseln, ist etwas Aufmerksamkeit und Einschätzungsvermögen angebracht. Ihr wisst aber schon: mehr Wind = mehr Leeturbulenzen!!
Die interessantere Alternative zum SO-Start stellt der Brandkogel West-Startplatz dar. Hier wird einfach in die Gegenrichtung gestartet. Der Hang ist anfangs deutlich flacher. Nordseitig ist dieser von hohen Bäumen begrenzt. Der gesamte Start (aufziehen, kontrollieren und beschleunigen) sollte den Bäumen entlang Richtung West erfolgen. Jenem Piloten, dem es ein Vergnügen bereitet, einen Nachmittag in den Baumwipfeln zu verbringen, der lasse sich einfach taleinwärts nach links abdrängen. Dann hat man die erste Möglichkeit beim Überfliegen der Baumgruppe unterhalb der Straße ein botanisches Erlebnis zu empfinden. Aber wozu haben wir denn so fesche und stramme Feuerwehrmänner – auch die brauchen das Gefühl gebraucht und geliebt zu werden.
Also bitte unbedingt immer rechts halten und unmittelbar nach Überfliegen der ersten Baumgruppe eine Rechtskurve Richtung Nordseite steuern. Wer die Anforderungen an Technik und Umweltbedingungen des Weststarts nicht selbstständig einschätzen möchte, verwende bitte alternativ den sicherlich risikoärmeren Herndleckstartplatz.
Auf den Punkt gebracht lieben wir diesen Brandkogel-Weststart sehr. Er ist für uns die effektivste Möglichkeit in die Aufwindbereiche der Nordseite zu gelangen und diese fliegerisch auszukosten.
Thermik
Nachmittags, ab ca. 14:00 Uhr, ist der Weststart oft einfach die kürzere Möglichkeit in die geliebten Aufwinde und Nachmittagsthermiken der Nordseite einzufliegen. Noch dazu startet man in die Sonne hinein. Dies gewährleistet von Anfang an, die besseren Steig- und Sinkwerte. Im rot gekennzeichnete Aufwindbereich angelangt, treffen wir auf verlässliche Thermik, die uns mit ein bisschen Glück unseren Brandkogel Startplatz von oben betrachten lässt.
Wind
Bei Westwind haben wir Gegenwind. Je mehr sich die Strömung auf Nord dreht, desto dominanter wird der Seitenwindfaktor. Bei reinem Nordwind befindet man sich nun im Lee der rechts des Startplatz stehenden Bäume. Ein gewisser Leefaktor wird je nach Windstärke dann doch immer mehr spürbar. Ihr kennt das Gesetz der Aerodynamik: je flacher der Starthang und je geringer der Aufwind, desto wichtiger sind Starttechnik und Laufgeschwindigkeit – sonst gibts grüne Hosen oder Knie. Je mehr Nord, desto mehr Vorsicht – aber desto effektiver ist auch der Aufwind auf der Nordseite.
Gefahren
Besonders bei nördlich ausgerichteter Windströmung sollte man sehr vorsichtig agieren. Natürlich sind Windströmungen bis 10 km/h locker zu ertragen. Sollte sich der Wind, wohlgemerkt auf der Luvseite (Nordhang), gegen 20 km/h bewegen, sind am Startplatz schon ausreichend starke Rotoren zu erleben, die einem die Kappe äußerst knapp über Grund mehr deformieren können, als einem lieb sein sollte.
Also, wem ein gesundes Leben lieb und teuer ist und wer nicht längere Zeit mit den Göttern in Weiß verbringen möchte, dem lege ich sensibles Beobachten der äußeren aerodynamischen Einflüsse auf unserem Weststart nahe.
Beim Fliegen auf der Nordseite sollte man auch immer im Hinterstübchen haben, dass der Landeplatz auf der anderen Seite des Hanges ist (Südost). Es ist also notwendig rechtzeitig den Rückflug Richtung Landeplatz anzutreten.
Sollte es jedoch einmal zu spät sein, bitte nicht mit aller Gewalt ohne Rücksicht auf Verluste die Strecke nahe des Kraftwerks zurücklegen. Bei zu großem Höhenverlust warten auf den Landenden die Oberleitung der Eisenbahn (Grillhendl), die Straße (Lastwagen) und das Fließgewässer Enns (Große Fische und die Turbine des Kraftwerkes). Wer also nicht unmittelbar den Himmel, die Hölle oder das Fegefeuer erleben möchte – bitte Vorsicht.